StartseiteFleuten-Arnöldche

Arnold Wenger

geboren am 12. Februar 1836 in Köln, St. Apern-Strasse 34
gestorben am 25. Oktober 1902 in Köln, Lindenburg

Straßenmusikant

Als Musiker hätte Arnold Wenger sicherlich Karriere machen können, denn er entlockte seiner Querflöte die herrlichsten Töne und Melodien. Doch der Filius des Weinwirtes Theo Wenger, wegen seiner Kleinwüchsigkeit nur Arnöldchen genannt, machte zwischen Kannen und Fässern schon früh Bekanntschaft mit geistigen Getränken, was später dazu führte, daß er von einem permanenten Durst geplagt war.
Der Beifall, der ihm in der elterlichen Gaststätte entgegenschlug, wenn er die Gäste mit seinem Flötenspiel unterhielt, brachte ihn auf die Idee, seinen Unterhalt mit der Musik zu bestreiten. Dabei zog er die Tätigkeit in einem Orchester oder einer Kapelle gar nicht erst in Erwägung. Vielmehr entschied er sich spontan, die Laufbahn eines Straßenmusikanten einzuschlagen. "Wat dä Palm met dä Orgel kann, maache ich met der Fleut!", mag er sich gedacht haben. Und so begann der behäbige, untersetzte Bursche mit dem runden, rosigen Gesicht, der Stulpnase, den vergnügt und lustig zwinkernden Schlitzaugen seine Karriere auf Kölns Straßen.
Fleuten-Arnöldche, wie er bald genannt wurde, war immer mit sich und der Welt zufrieden. Er wurde zur kölnischen Volksfigur mit starken Anklängen an den mittelalterlichen Narren; kein Künstler, kein geistvoller Witzling, sondern eben "nur" ein Kölner Original, dessen naive, beschränkte Lebensart das Gaudi aller hervorrief.


St. Aposteln, der Neumarkt und das Richmodishaus - - nur einen Steinwurf davon entfernt, in der St. Apern-Strasse, war das Zuhause des Arnold Wenger, der seiner Querflöte - wenn er einigermaßen nüchtern war - die tollsten Töne entölockte.Im Hintergrund die mittelalterlichze, noch erhaltene Stadtmauer, die ja in der Folgezeit geschleift wurde. Nach einem Klick auf das Foto öffnet sich ein Fenster und Sie können diese (Teil-) Stadtansicht aus dem Jahre 1880