Bis in das Mittelalter läßt sich der erst Ende des vorigen Jahrhunderts aus den Straßen verschwundene Zebingemann in Köln nachweisen. Sein Name ist aus dem Ruf: "Hat ehr nix zo binge", mit dem er sich überall bemerkbar machte, abzuleiten. Unter der Abbildung eines Zebingemannes aus dem Jahre 1807 steht der Ausspruch: "Hat Ehr gett zo binge? Eckesch no räch flöck, denn ich gon op Reis un kumme net zoröck!" Doch kaum war einer fort, tauchte ein anderer in Kölns Straßen mit seinem vierrädrigen Kärchen wieder auf. In irgendeinem Straßenwinkel richtete er eine primitive Werkstatt ein, wobei einige Ziegel die Feuerstelle bildeten. Als Lotkünstler für ramponiertes Blechgeschirr war er sehr gefragt. Aber auch Töpfe aus Bunzler Geschirr oder Frechener Steingut flickte er mit Draht, wenn diese einen Sprung bekommen hatten. In alte Körbe flocht er bei Bedarf neue Böden, aus zerbrochenen Zinnlöffeln goß er in einer Steinform neue Löffel.
In einem Lied aus dem Jahre 1909 heißt es:
"Vör Zigge trook durch Stadt un Land Ne Mann johren, Johruus, Dä jedereinem wor bekannt, Hä heelt an jedem Huus. Un et erfrauten sich jung un alt, Wa'mer sing Stemm hoot klinge, Die bes zor Läuv erop erschallt: "Saht, hat ehr nix ze binge?" Un wä dat hoot reef löstig dann: "Dat eß jo der Zebingemann!".
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